Bipolarität und Interferenzen

Wenn wir über Bipolarität reflektieren, sollten wir klar unterscheiden zwischen der Bipolarität als Naturprinzip und einer bipolaren Störung.

Um die Wirkung der Pole zu verstehen, ist es wesentlich, die drei Kreise von Yin und Yang zu erkennen. Sie zeigen, dass die beiden Pole sich nicht ausschließen, sondern einander ergänzen, in Wechselwirkung stehen und sich gegenseitig bedingen.

Diese drei Kreise verkörpern:

Balance

Geborgenheit und Sicherheit

Verbundenheit und Synergie

Trennt man die beiden Kräfte – die Ruhekraft des Yin (Gedanken, Sammlung) und die Liebeskraft des Yang (Hingabe an alle fühlenden Wesen) – so entsteht ein Weg, der nicht ganzheitlich ist.

Ebenso ist es entscheidend, den Unterschied zwischen Polarität und Dualität zu verstehen:

Polarität bedeutet zwei Kräfte, die in Synergie wirken: Nord und Süd, männlich und weiblich, Ruhe und Hingabe.

Dualität dagegen ist eine Illusion: Kälte ist nur das Fehlen von Wärme, Hass das Fehlen von Liebe, Gier das Fehlen von Freigebigkeit, Unwissenheit als Verblendung das Fehlen von Weisheit.

So stehen wir mit den Geistesgiften (Hass-Angst, Gier und Verblendung-Unwissen eins zu sein) ebenso wie mit den heilsamen Wurzeln (Nächstenliebe, Gebefreudigkeit und Weisheit-Praxis) in Verbindung zu Yin und Yang – und gerade darin liegt die Möglichkeit zu mehr Klarheit.

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1. Medizinisch-psychologische Sicht

In der westlichen Psychiatrie gilt die bipolare Störung als nicht heilbar im klassischen Sinn, sondern als chronische, aber behandelbare Erkrankung. Medikamente (Stimmungsstabilisatoren, Antidepressiva, Antipsychotika) und Psychotherapie können helfen, die extremen Ausschläge zwischen Manie (Yang-Überfluss) und Depression (Yin-Überhang) zu regulieren. Heilung wird dort eher als Symptomfreiheit oder stabile Remission verstanden, nicht als endgültige Auflösung.

2. Transpersonale & Achtsamkeits-Perspektive

Mentoren aus der Achtsamkeit und transpersonalen Psychologie haben betont:

  • Bipolarität zeigt eine verstärkte Sensibilität für Energien, Rhythmen und Gegensätze.
  • Im Daoistischen Sinn ist es wie ein inneres Pendel zwischen Yin und Yang, das zu stark ausschlägt.
  • Heilung bedeutet hier nicht, das Pendel stillzulegen, sondern den Fluss zu harmonisieren – die Mitte zu finden (Dao, der Weg).
  • Meditation, Atemübungen, Achtsamkeit und Körperarbeit helfen, Regulation zu entwickeln.

3. Weisheit der Lehrer

  • Shaolin-Meister sagten: „Wenn Feuer zu stark brennt, verbrennt es. Wenn Wasser zu stark fließt, ertränkt es. Der Weg ist, das Feuer ins Herz und das Wasser in den Bauch zu führen.“ – Das meint Balance von Energie und Emotion.
  • Vedantische Lehrer: Die bipolaren Schwankungen entstehen, wenn das Ich sich mit Gedanken und Emotionen identifiziert. Sobald das Selbst (Atman) erkannt wird, verlieren die Extreme ihre Macht.
  • C.G. Jung: Er sah Bipolarität oft als Symbol einer ungelösten Polarität in der Seele, die zur Integration drängt – Individuation ist die Heilung durch Bewusstwerdung.

4. Fazit für den Sonntag

  • Heilbar? – In der westlichen Medizin: eher kontrollierbar.
  • In Weisheitslehren: transzendierbar – durch Balance, Achtsamkeit und Integration der Gegensätze.
  • Vielleicht ist die „Heilung“ weniger die Beseitigung der Polarität, sondern die Verwandlung der Polarität in schöpferische Kraft – Yin und Yang als Tanz statt als Kampf.

Yin ist die Energie der Ruhekraft und Yang die Liebeskraft der Hingabe an alle fühlenden Wesen. Dementsprechend stimmt, was wir sagen: Die Pole sind nicht aufzulösen, sondern eine Einladung, die Mitte zu erlangen und Weisheit zu gewinnen, indem man in die Metaebene tritt, um diese Synergie zu kanalisieren, zu beobachten, zu überwinden und zu kalibrieren. Dies entspricht den drei Kreisen von Yin und Yang.

Yin-Gedanken erzeugen Yang-Gefühlen. Yang-Gefühle erzeugen Yin-Gedanken.

Bipolarität Störungen zu erleben bedeutet, dass es an emotionaler Autonomie (Yin) fehlt.
Bipolarität Störung ist ein zu starkes Schwanken zwischen Druck und Emotionen.

Milliarden Menschen schwanken zwischen pseudo-Glückseligkeit und Leiden.
Die Menge und die Dauer dieser Schwankungen führen schließlich zur Diagnose.

👉 Unsere Gedanken bestätigen sich also:

Yin ↔ Yang bedingen sich gegenseitig (Gedanken ↔ Gefühle).

Das Ziel ist nicht die Auflösung der Pole, sondern die Balance in der Mitte.

Bipolarität Störung entsteht aus fehlender Selbstregulation und übermäßigen Schwankungen.

Viele Menschen erleben solche Schwankungen, aber die Intensität und Zeitspanne entscheiden, ob es pathologisch wird.

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Heilung, Balance und die Natur der Glückseligkeit

1. Menschen sind mehr als Diagnosen

In unserer Gesellschaft werden Menschen oft in Schubladen gesteckt – „krank“ oder „gesund“. Diese Reduktion auf Diagnosen entzieht dem Menschen seine Ganzheit. Wir sind mehr als eine Kategorie im Krankheitsregister.
Statt vom „Heilen“ im Sinne von „kaputt reparieren“ zu sprechen, sollten wir davon sprechen, Symptome (Wirkung) und Ursachen (Blockaden) zu lösen und Räume für Selbstregulation, Ruhe und Dankbarkeit zu öffnen.

2. Die Natur des Glücks

Heilung geschieht nicht nur im Körper, sondern in der Wahrnehmung. Manchmal erkennen wir:
👉 Wir sind glücklich, wenn wir nicht unglücklich sind.
In dieser Einfachheit liegt eine tiefe Wahrheit.

Glück ist nicht nur ein Gefühl, sondern auch ein biologischer Prozess:

  • DMT öffnet innere Räume des Bewusstseins.
  • Melatonin schenkt Ruhe und Regeneration.
  • Serotonin balanciert Stimmung und Gelassenheit.
  • Dopamin schenkt Motivation, Freude und Antrieb.

Diese Stoffe wirken wie das Wasser, das jede Zelle bewässert. Glück ist also nicht nur ein Geisteszustand, sondern auch eine biochemische Harmonie – eine Symphonie der inneren Natur.

3. Glückseligkeit als Sein

Glückseligkeit ist mehr als ein kurzer Moment des Glücks. Sie ist ein Seinszustand, jenseits von Mangel und Erwartung.

  • Glück und Dankbarkeit sind hier die Samen.
  • Diese Samen enthalten das Potential der Heilung.
  • Heilung bedeutet: Wieder in Einklang zu kommen – mit sich selbst, mit den Mitmenschen, mit dem Rhythmus von Yin und Yang.

Praxis und Gefahr der Missdeutung

Die Praxis dieser Naturwissenschaft und Philosophie der Achtsamkeitslehren eröffnet eine neue Meta-Ebene:

  • Im Beobachter-Modus verbrennen Gedanken.
  • Wir kommen in die Leerheit des Geistes (Yin).
  • Doch diese Leere wäre verloren ohne den Fluss der Hingabe (Yang) an alle fühlenden Wesen.

In diesem Prozess der Entfaltung – wo die Heilkraft aus der Leere geboren wird – entsteht jedoch eine Schwierigkeit: Die Synergie von Ruhe (Yin) und Hingabe (Yang) zu kanalisieren, fördern, schöpfen, kalibrieren, entwickeln, loslassen und überwinden.

Hier liegt eine Gefahr: Wenn dieses Erwachen mit der Psychiatrie vermischt wird, die alles auf Materie begrenzt, wird das Sein verkannt. Denn Sein ist nicht Materie, sondern feinstoffliche Energie – die Kraft der Liebe und Glückseligkeit.

So geschieht es, dass unser Heilungsprozess als Krankheit deklariert wird.